Selbstmachen: Anti-Virus-Hausmittel

Heute soll es um etwas Praktisches zur aktuellen Lage gehen: Hausmittel gegen Viren! :)
Ein paar Tipps, wie man sich bestmöglich mit Hilfe der Natur vor Ansteckung schützen kann.

Nicht nur in Corona-Zeiten ist es gut, ein paar schützende Hausmittel zu kennen. Jeden Winter kommt wieder die Erkältungszeit und es gibt einige Pflanzen, die uns dabei helfen, sie gut zu überstehen.

Leider gibt es hierzu jedoch nicht viele klinische Studien, sodass die Wirkungen nicht als erwiesen gelten - bei in-vitro-Studien (also im Reagenzglas) ließen sich aber gute Erfolge erzielen.
Natürlich ersetzt dieser Artikel keinen ärztlichen Rat und ihr solltet bei Krankheit einen Arzt aufsuchen.

Es empfiehlt sich, die hier vorgestellten Gewürze und Kräuter regelmäßig in seine Ernährung einzubauen oder kurweise anzuwenden.

 

Thymian

An erster Stelle muss natürlich Thymian stehen:

Es ist DAS Kraut bei Husten!


Er wirkt antiviral, antibakteriell, entzündungshemmend sowie schleim- und krampflösend, was ihn vor allem bei Problemen mit den Atemwegen wertvoll macht. Man kann ihn auch bei Halsschmerzen zum Gurgeln nehmen oder bei Magen-Darm-Problemen.

 

 


Man kann ihn prima in der Küche nutzen, im Smoothie oder im Akutfall Tee daraus zubereiten. Diesen würde ich allerdings mit Honig oder Süßholz empfehlen, der Eigengeschmack ist doch recht arg :D
Eine Tinktur mit Alkohol und Zucker kann man sich als Vorrat ebenso herstellen.

 

Oregano

Oregano hemmt verschiedene Viren.

Sein Hauptwirkstoff ist Carvacrol, der antivirale Eigenschaften aufweist.
Oregano-Öl (hier ist besonders viel der Wirkstoffe enthalten) wirkt außerdem antibakteriell und fungizid, bekämpft also Bakterien und Pilze.

 

 

 

 

 

Neben diesen Wirkungen ist er noch schmerzstillend, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd sowie schleimlösend, was gut bei Erkältungen ist.
Ein guter Grund, den wohlschmeckenden kleinen Kerl öfter zu benutzen! :)

Er macht sich zB gut im Smoothie oder ganz normal als Gewürz in der Küche. Man kann ihn auch als Tee trinken, allerdings ist das etwas gewöhnungsbedürftig.

 

Salbei

Als altbekanntes Mittel bei Halsbeschwerden darf der Salbei natürlich nicht fehlen. Er wirkt dank Safficinoliden und Sageonen antiviral sowie antibakteriell und entzündungshemmend.
Das macht ihn zu einem wertvollen Helfer bei Erkältungskrankheiten und Halsschmerzen, zumal er zusätzlich noch schleimlösend ist.


Bei Zahnfleischproblemen macht er sich durch seine entzündungshemmende Wirkung ebenfalls nützlich.

In der aktuellen Lage kann er außerdem für all jene hilfreich sein, die unter Ängsten, Stress oder Anspannung leiden.

Am besten nutzt man ihn als Tee, ideal in Verbindung mit Honig.
Man kann ihn auch als Gewürz in der Küche nutzen oder eine Tinktur mit Alkohol daraus herstellen, wie ich es gerne mache.

 

Gewürzfenchel

Viele wissen, dass der Fenchel gut für den Bauch ist.

Er kann aber noch mehr:

er wirkt antiviral sowie entzündungshemmend und immunsystemstärkend, was aktuell wohl am interessantesten ist.

 

 

 

 

 

 

Bei Husten hat sich der Fenchelhonig bewährt, den man wie folgt zubereitet:

Zutaten:
25 bis 30 g Fenchelsamen
0,5 l Wasser
ca. 450 g Honig

Zubereitung:
Gib die Fenchelsamen mit dem Wasser in einen Topf und lasse das Ganze kurz aufkochen und einige Minuten ziehen. Nun kannst du die Samen wieder abseihen und den Absud auf ca. 45°C abkühlen lassen, bevor du den Honig unterrührst. Das ist wichtig, da sonst wertvolle Inhaltsstoffe aus dem Honig zerstört werden.
Wenn sich der Honig vollständig aufgelöst und mit dem Absud vermischt hat, ist der Fenchelhonig fertig. Davon kannst du nun 3-4TL täglich nehmen.

Alternativ kann man auch einen Tee aus Samen oder Blättern zubereiten.
Natürlich lässt sich das Kraut auch gut in der Küche nutzen, zB in Smoothies oder als Gewürz, wie der Name schon sagt.

 

Zistrose

Die Zistrose ist optimal zur Vorbeugung, denn sie hindert Viren daran, überhaupt erst „andocken“ zu können. 

Ebenso ist sie hilfreich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Außerdem wirkt sie krampflösend, was für den Magen-Darm-Trakt von Vorteil ist - vor allem bei Durchfall.

 
Für die Haut soll sie auch sehr heilsam sein, insbesondere bei Akne und Neurodermitis.

 


Nutzen kannst du für alle Anwendungsfälle Tee aus den Blättern der Zistrose.

Außerdem gibt es im Handel diverse Produkte, zB Lutschtabletten.

 

Zitronenmelisse

Oft wird sie unterschätzt, aber hinter der Zitronenmelisse verbirgt sich ein kräftiges Heilkraut.

Allen Voran nutzt man sie gerne zur Beruhigung bei innerer Unruhe durch Stress oder Angst, wie zB im berühmten Melissengeist.

 

 

 


Allerdings zeigt sie auch begrenzt antivirale sowie antibakterielle Wirkung und wird gerne bei Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Ebenso ist sie hilfreich für den Magen-Darm-Trakt, also fast schon ein kleines Allround-Talent.

Nutzen kann man sie in dem eben empfohlenen Melissengeist, im Smoothie, als Tee oder als Gewürz an Speisen und Getränken.

 

Rosmarin

Meine persönliche Lieblings-Würzpflanze darf natürlich auch nicht fehlen! :)


Der Rosmarin wirkt antibakteriell und antiviral sowie fungizid, also pilztötend.
Außerdem stärkt er das Immunsystem und kräftigt das Herz sowie die Blutgefäße.

 

 

 

 

 


Es empfiehlt sich also, grundsätzlich Rosmarin in die Ernährung einzubauen - was bei dem Geschmack auch nicht sonderlich schwer fällt :)
Meine Lieblingsversion sind Rosmarinkartoffeln!

Getreu dem Motto aus der Antike: Ein Tag ohne Rosmarin ist ein verlorener Tag!

 

Pfefferminze

Unsere heimische Pfefferminze gehört auch in die Runde der hilfreichen Planzen, sie wirkt ebenfalls antiviral und entzündungshemmend und wird schon seit jeher bei Erkältungskrankkeiten eingesetzt, insbesondere bei Schnupfen.

 

 

 

 


Und was bietet sich hier besser an als der gute alte Pfefferminztee?
Natürlich kann man sie auch im Smoothie oder in der Küche super nutzen.

 

Echinacea

Der Sonnenhut stärkt das Immunsystem, das ist weithin bekannt: er fördert die Bildung der Abwehrzellen (weiße Blutkörperchen) im Blut.


Außerdem wird er wegen seiner bakterien- und virenhemmenden Wirkung gerne bei allerlei Erkältungskrankheiten eingesetzt.

 

 

 


Nutzen kannst du ihn in Form von Tee oder Tinktur.

Wer einen Entsafter hat, kann sich auch einen Frischsaft zubereiten.

 

Holunderbeeren

Holunderbeeren sind ein sehr altes Hausmittel, welches heute leider kaum noch genutzt wird.

Sie wurden seit jeher bei Erkältung und Grippe sowie zur Vorbeugung eingesetzt und zeigen auch in Studien gute Wirkungen.

 


 

 

Es ist schwer geworden, heutzutage einen Holunderbeersaft zu finden…

deshalb würde ich euch empfehlen, ihn im Spätsommer einfach selbst zu machen.
Man kann auch mit frischen oder getrockneten Holunderbeeren (online erhältlich) einen Sirup herstellen.

 

Kurkuma

Kurkuma wurde aufgrund seiner Eigenschaften in den letzten Jahren immer beliebter - zu Recht! So wirkt er durch seinen Wirkstoff Curcurmin beispielsweise entzündungshemmend, antioxidativ und antibakteriell.
Studien weisen außerdem auf eine antivirale Wirkung hin.

So wurde er in der indischen Medizin schon lange als Mittel bei Erkältungen eingesetzt.



Nutzen kann man die Wurzel in der Küche, hier passt sie perfekt zu indischen Gerichten wie Currys.
Man kann sie mit in den Smoothie geben, es gibt Tees mit Kurkuma zu kaufen oder man macht sich eine goldene Milch:

300 ml Milch oder Pflanzenmilch
ein Stück Kurkuma (2 bis 3 cm) oder einen EL Kurkumapulver
ein Stück Ingwer (je mehr, desto schärfer)
1/4 TL Zimt
1/4 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1/2 TL Kokosöl
eine Prise frisch gemahlene Muskatnuss
1 TL Agavendicksaft, Honig oder Datteln zum Süßen

Normalerweise wird aus den Zutaten zuerst eine Paste gemacht, welche dann mit der Milch vermischt wird. Man kann es aber auch einfacher haben:

Werfe alle Zutaten in einen Mixer und mixe sie dort gut durch, bis alles eine feine Konsistenz hat. Falls dein Mixer nicht stark genug ist, gib die Milch danach einfach durch ein feines Sieb.

Gib dann die eigentlich schon fertige Milch (man kann sie auch so trinken) in einen Topf und koche sie kurz auf. Lasse sie ca. 2 Minuten köcheln - fertig :)

 

Ingwer

Ingwer darf natürlich in dieser Liste auf keinen Fall fehlen.
Er lässt sich super zur Prävention nutzen oder eben auch im Falle einer Krankheit.

Die Inhaltsstoffe Gingerol und Zingeron bewirken, dass die Viren an ihrer Vermehrung gehindert werden.

 

 

 

Auch das Eindringen der Viren in ihre Wirtszellen wird blockiert, somit stellt Ingwer eine wunderbare Maßnahme zur Vorbeugung dar.
Ebenfalls hilft er bei Übelkeit und wirkt sowohl schmerz- als auch entzündungshemmend - sollte also immer im Hause sein :)

Mit Ingwer kann man kochen oder ihn als Tee genießen, aber sei gewarnt: es kann schnell sehr scharf werden! :D
Wer es aushält, kann ihn roh kauen oder in den Smoothie geben, außerdem gibt es ihn in Tropfen- oder Kapselform zu kaufen sowie als Bonbons.

Ich nutze ihn gerne als „Kaubonbon“ zum Einheizen, wenn mir kalt ist:

Schneide ein Stück Ingwer in sehr dünne Scheiben und schichte ihn mit Zucker in einem Glas auf. Nach 1-2 Tagen kannst du die Stücke wieder herausnehmen und voneinander getrennt abtrocknen lassen. Diese kleinen Stückchen kannst du immer wieder zwischendurch essen - aber Vorsicht, sie sind scharf :)

 

Knoblauch

Knoblauch ist ein Allround-Talent, welches bei vielen Beschwerden eingesetzt werden kann - unter anderem bei Virusinfekten.

Er verhindert, dass Viren in die Zellen eindringen können.
Außerdem stärkt er das Immunsystem, ist also wie viele andere hervorragend zur Vorbeugung geeignet.

Nebenbei ist er gut für das Herz-Kreislaufsystem und wirkt antibakteriell, was uns bei Erkältungen wiederum zu Gute kommt.

Nutzen kann man den Knoblauch natürlich am Besten in der Küche. Da gibt es nur ein Problem: Entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht. Im letzteren Fall kann man auch auf Kapseln oder Dragees aus der Apotheke zurückgreifen, die schmecken nach nichts ;)

 

Süßholz

Süßholz nutze ich liebend gern, denn: es schmeckt süß :)


Es hat vielerlei Wirkungen, unter Anderem ist es antiviral, entzündungshemmend und auswurffördernd, falls es uns doch mal erwischt hat.
Für den Magen-Darm-Trakt ist es auch sehr hilfreich und oft Teil einer Teemischung.

 

 

 


Dort nutzt man es auch am Besten: im Tee bringt es eine tolle Süße und kann so andere Zutaten „erträglicher“ machen ;)

Man sollte es mit dem Süßholz allerdings nicht übertreiben: zu viel des Guten ist selten gut, hier kann es den Blutdruck erhöhen.

Quelle Bilder: Pixabay